Die wilden Zwerge, Meyer/Lehmann/Schulze

Auf die Wilde-Zwerge-Reihe sind wir durch Freunde aufmerksam geworden, die uns ganz begeistert von den Geschichten der Kindergartengruppe erzählten.
In der Zwergengruppe geht es zu wie in jeder anderen Kindergartengruppe auch. Die Kinder machen Quatsch, sind laut, streiten und vertragen sich und verbringen den Tag mit vielen Erlebnissen und Abenteuern – ob im Schwimmbad, beim Weihnachtssingen im Seniorenheim, beim Kochtag oder beim täglichen Spiel im Kindergarten. Immer mit dabei: Die beiden Erzieherinnen Frau Koslowski und Frau Köhler, die alle Hände voll zu tun haben, um die Rasselbande in Schach zu halten.

Auch für diese Bücher gilt: Sie amüsieren nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen! Wenn die strenge Kindergartenleiterin Frau von Bergen die Nase rümpft, weil die Kinder die Toilette geflutet haben und es erbärmlich stinkt oder Frau Koslowski aufgeregte Kinder beruhigen muss, weil draußen ein Sturm tobt, können vorlesende Eltern die eine oder andere Situation sicher lebhaft nachvollziehen.

„Mara muss mal“

Angefangen haben wir mit dem Buch „Mara muss mal“. Die fünfjährige Mara braucht eigentlich keine Hilfe mehr, wenn sie zur Toilette muss. Trotzdem passiert ihr im Kindergarten ein Malheur, das auch ihre Freunde Johannes und Anton nicht mehr abwenden können. „Oh nein, was habt ihr denn jetzt schon wieder angestellt!“ kann Frau Koslowski da nur noch rufen. Zum Glück gibt es den netten Hausmeister Herrn Hitzelsberger, der sich der übergelaufenen Toilette annimmt und den Schaden beseitigt. „Alles klar. Jetzt könnt ihr euer Klo wieder benutzen. Aber mit weniger Papier, ja?“ Natürlich! Nur Antons Ferrari, der versehentlich in die Toilette gefallen ist, kann nicht mehr gerettet werden.
„Dir ist ein Auto ins Klo gefallen?“ fragt die Mutter erstaunt als ihr Anton Abends von dem Missgeschick mit der Toilette erzählt. „Wie ist das denn passiert?“ Anton: „Weil wir der Mara bei ihrer Verstopfung geholfen haben!“

Nach jeder Geschichte berichtet Anton nämlich daheim seiner Mutter, was schon wieder Ungeheuerliches im Kindergarten passiert ist. Die Mutter wundert sich meist und stellt Fragen, die Anton mit der Logik eines Fünfjährigen pragmatisch und oft erstaunt über die Unkenntnis der Mama beantwortet.

„Das Weihnachtssingen“

So auch nach dem Weihnachtssingen der Zwerge im Seniorenheim. Unser Favorit nach „Mara muss mal“. Kurz vor Weihnachten singen die Zwerge in einem Seniorenheim – und sie wären ja nicht die wilden Zwerge, wenn sie auch hier nicht wieder von einem Abenteuer ins nächste stürzen würden. So zum Beispiel Selin, die mit einer älteren Dame an einer Bushaltestelle im Garten auf einen Bus wartet, der gar nicht kommen wird. Oder Johannes, der seine Freunde dem Schokoladenopa vorstellt. Und Mara, die unbedingt den Notknopf in der Toilette drücken muss, weil sie dachte, es sei der Lichtschalter.
Anton am Abend zu seiner Mutter: „Das (im Seniorenheim) sind überall Schalter. Der Johannes hat einen gedrückt, da ging die Tür von selbst auf. (…) Die Selin ist sogar mit der Frau mit den Zöpfen mitgegangen. (…) Die Frau hätte sonst die Bushaltestelle nicht gefunden.“ Die Mutter versteht kein Wort. „Selin ist mit einer alten Frau Bus gefahren???“ „Nein, nur hingegangen. Die Bushaltestelle war ja gar nicht echt.“ „Eine unechte Bushaltestelle??? Also Anton, das kann ich mir irgendwie alles nicht vorstellen, was du da erzählst!“ Na, das kann man auch nur, wenn man die Geschichte vorher gelesen hat.
Mir haben die Erlebnisse der Zwerge im Seniorenheim besonders gut gefallen – nicht nur, weil sie so lustig geschrieben sind, sondern weil hier mit heiterem Augenzwinkern Kindern verständlich gemacht wird, was das Alter so mit sich bringen kann und wie alte, gebrechliche Menschen in einem Seniorenheim leben. Auch das Thema Demenz wird kindgerecht angesprochen – und das ganz ohne moralischen Zeigefinger!

Wir haben inzwischen alle Bände aus der Reihe und finden jeden Band super! Meine Tochter wollte eine zeitlang keine anderen Bücher mehr vorgelesen haben und konnte einzelne Passagen schließlich schon „mitlesen“, weil sie sie bereits auswendig wusste.

 

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