Erich Kästners Kinderbücher – keine einfache Lektüre?

„Das doppelte Lottchen“, „Das fliegende Klassenzimmer“ oder auch „Emil und die Detektive“ – diese Titel verbinden zumindest wir älteren Eltern mit dem Namen Erich Kästner. Über 40 Jahre nach dem Tod des beliebten Autor stellt sich die Frage: Können Kinder die Kästner-Bücher heute noch lesen und verstehen?

Zugegeben: Die Sprache wirkt auf Kinder heute etwas angestaubt – sie sind inzwischen eine flottere „coolere“ Sprache gewohnt. Manche Wörte und Redewendungen klingen für Kinderohren heute befremdlich. „Die Sache mit Emil kam mir selber unerwartet“ – so lautet der zweite Satz in „Emil und die Detektive“. Mit Wörtern wie „piekfein“, „Podex“ oder „Übefallkommando“ können viele Kinder heute nichts mehr anfangen. Auch manche Redewendungen oder Ausführungen klingen selbst für mich als Erwachsene heute umständlich und etwas langatmig.
Trotzdem finde ich, dass die Bücher in ihrer Thematik nichts von ihrer Aktualität verloren haben. „Das doppelte Lottchen“ zeigt, wie Kinder durch die Scheidung ihrer Eltern auseinandergerissen werden können – in Zeiten von Patchwork und unterschiedlichsten Familienkonstellationen ein wichtiges Thema. Im „fliegenden Klassenzimmer“ und auch in dem Krimiklassiker „Emil und die Detektive“ wird gezeigt, was Armut mit Kindern machen kann, aber auch, was Freundschaft und Loyalität bedeuten und dass es wichtig ist, füreinander einzustehen und für seine Überzeugung zu kämpfen.

Es wäre daher schön, wenn Kästners Bücher nicht in Vergessenheit geraten würden. Vielleicht kann man sie ja sprachlich „entrümpeln“ und „entschlacken“ – damit sie auch heute wieder oder immer noch von Kindern gerne und fasziniert gelesen werden. Denn eine wichtige Botschaft haben sie auf jeden Fall! Auch für die wohlstandsverwöhnten Kinder von heute.

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