„Henriette heißt die nette, alte kleine Bimmelbahn“
Ich habe diese Geschichte erst kennengelernt, als ich selbst Kinder hatte. Meine Schwiegermutter hat noch eine alte Ausgabe und erzählte mir, dass sie das Buch meinem Mann als kleines Kind immer wieder vorlesen musste. Natürlich hat sie dann auch den Enkelkindern von der Bimmelbahn, die nie nach Plan fährt, erzählt. Die Verse kann sie inzwischen auswendig – was sich bewährt hat, denn in „schwierigen“ Situationen, wie zum Beispiel auf langen Spaziergängen, wenn Kinderbeine müde werden oder im Wartezimmer kommen sie auch ohne passendes Buch zum Einsatz und sorgen dafür, dass Quengelkinder abgelenkt sind und ihre Meckerei wenigstens kurzzeitig unterbrechen.
Richtig schön zu den einprägsamen Versen passen die Zeichnungen von Lisl Stich. Die Reime sind lustig und in einfacher Sprache gehalten – daher kann die Geschichte von der Bimmelbahn, die eine Schar fröhlicher Kinder von der Stadt zu den Großeltern aufs Land transportiert, auch jüngeren Kindern vorgelesen werden. Meine Kinder hörten schon mit zwei Jahren gespannt zu und bestaunten die witzigen Illustrationen. Lisl Stich malte Henriette mit einer langen Nase, Augen und Mund – Kinder finden das toll und werden die kleine Bahn, die sich verantwortungsvoll um ihre kostbare Fracht kümmert, rasch in ihr Herz schließen.