Cornelia Funke, Tintenherz

Fantasybücher sind nicht immer lesenswert…

Mit „Tintenherz“, dem populären Fantasybuch von Cornelia Funke, das eine zeitlang in einem Atemzug mit den Harry Potter-Bänden genannt wurde, hatte Tim so seine Probleme – und hat es auch nicht zuende gelesen. Unser begeisterter Harry-Potter-Fan konnte mit diesem Buch absolut gar nichts anfangen. Ich übrigens auch nicht… Nach den „schwierigen“ ersten Kapiteln habe ich trotzdem noch versucht, mich einzulesen und die sich breit machende inhaltliche Langeweile zu überwinden. Es gelang mir nicht – und Tim auch nicht… Also haben wir es gelassen.

Kurz zum Inhalt: Das Mädchen Meggie lebt allein mit seinem Vater – einem „Arzt für Bücher“ – in einem alten Haus. Eines Nachts bekommen die beiden Besuch von einem Mann, der den Vater vor einer Person namens „Capricorn“ warnt. Die drei ergreifen die Flucht, doch Meggie wird von Capricorn schließlich gefangen genommen… Er will unbedingt von Meggies Vater das Buch „Tintenherz“ haben. Doch was hat es mit diesem Buch auf sich? Das erfährt der Leser dann auf recht umständliche Art und Weise…

Während wir bei „Herr der Diebe“ wegen des originellen Inhalts noch großzügig über so manche literarische „Langstrecke“ hinweglesen konnten und bei der Stange blieben, gelang uns das mit diesem Buch überhaupt nicht mehr. Es gab in unseren Augen zu viele Ungereimheiten in der Handlung (logische Brüche), der Inhalt kam uns ziemlich verworren vor, die Charaktere blieben merkwürdig konturlos und blass. Unser Sohn vermochte sich nicht mit ihnen zu identifizieren oder mit ihnen mitzufiebern. Auch sprachlich finde ich „Tintenherz“ nicht überzeugend. Mich hat das sehr erstaunt, denn ich mag die Bücher der Autorin sonst wirklich gerne! Von Magie und Fantasie ist leider wenig zu spüren.

Unser Fazit: Mit den Harry-Potter-Bänden nicht zu vergleichen! Ein bisschen wurde bei mir wieder die Erinnerung an einen alten 80er-Jahre-Video-Clip der Pop-Gruppe a-ha lebendig: Der Clip zum Song „Take on me“ ist eine Mischung aus Rotoskopie und Realfilm (also Comic- und Real-Welt). Diese Vermischung von Buch- und Realwelt findet auch bei „Tintenherz“ statt.

Das Buch kommt in der Umsetzung als Hörspiel wesentlich besser rüber! Der Inhalt  wurde gestrafft, was der Geschichte wirklich gut tut. Und den Personen tut es auch sehr gut, hier selbst sprechen zu dürfen… Daher würden wir an dieser Stelle nur den Kauf des Hörspiels empfehlen. Es ist 160 Minuten lang und kann daher bequem 2x 80 Minuten am Stück gehört werden.

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