Unterhaltsame Lektüre fürs Wochenende!
Kürzlich brachte uns eine Freundin alle Bände aus der Gregs-Tagebuch-Reihe in einer großen Jute-Tasche vorbei. Da war die Freude bei unserem Elfjährigen groß! Da er ein Tagebuch in ein bis zwei Tagen durchbekommt, war das verregnete Wochenende gerettet und ebenso die kommenden schulfreien Tage, von denen der Wonnemonat Mai ja besonders viele zu bieten hat. Inzwischen ist Tim bei Band 5 angelangt…
Die Bücher sind wirklich witzig geschrieben – das hätte ich im Vorfeld gar nicht gedacht. Eher hatte ich die Vermutung, es würde sich bei den Tagebüchern um oberflächliche, bemüht humorvolle, aber alberne Teenagerlektüre handeln, die ja inzwischen in jeder Buchhandlung meterweise die Regale für jugendliche Leser füllen… Dem ist aber nicht so. Tim liest mir die besonders lustigen Stellen oft vor – und auch ich muss dann meist mitlachen.
Insofern kann ich die Bücher auch anspruchsvolleren jungen Lesern, die Spaß an witzigen Dialogen, aber auch gut gezeichneten Comics und skurilen Geschichten haben, empfehlen. Wenn Greg aus dem familiären Nähkästchen plaudert, über seinen kleinen Bruder oder seinen leicht beschränkten Freund lästert und den schulischen Alltag aufs Korn nimmt, mag sich der eine oder andere gleichaltrige Leser in den Geschichten durchaus wiederfinden. Dabei ist Greg wahrlich kein Musterschüler und schon gar kein vorbildlicher Sohn, sondern eher ein ganz typischer Lausebengel, der seine Eltern und Lehrer – manchmal gewollt, doch oft auch ungewollt – in den Wahnsinn treibt – zum heimlichen Vergnügen des Lesers!
Autor Kinney versteht es, trotz seines „schnodderigen“ Schreib- und Comicstils, einen intelligent-humorvollen Grundton zu wahren. Denn er weiß, dass ihm seine Leser allzu viel Albernheiten nicht durchgehen lassen würden. Und gerade dieses Können zeichnet die Tagebücher aus: Sie sind originell und witzig zugleich, ohne dabei platte Klischees zu bedienen. Kein Wunder, dass die Bücher bei älteren Kindern so gut ankommen!