Meyer/Lehmann/Schulze, Endlich Schule!

Für die wilden Zwerge beginnt der Ernst des Lebens

Wenn es denn tatsächlich so wäre! Anton, Selin und ihre Freunde haben die ersten Tage in der Schule hinter sich und sind schwer enttäuscht. Sie wollten doch ganz schnell lesen, schreiben und rechnen lernen, Klassenarbeiten schreiben und Noten haben! Stattdessen gibt es auch in der Schule einen Morgenkreis, den Mara gar nicht mag und es wird genauo gemalt und gebastelt wie im Kindergarten. Das gefällt den I-Männchen nicht und darum hecken sie gemeinsam mit Hort-Erzieher Tarzan einen Plan aus, der ihnen dabei helfen soll, in der Schule endlich auf ihre (Lern-)Kosten zu kommen…

Ein Buch zum Schieflachen – und eigentlich eher etwas für die Eltern von jungen Grundschulkindern. Geht es doch um nichts anderes als den Bildungshunger von Schulanfängern, dem in vielen ersten Klassen leider oft nicht mehr angemessen Rechnung getragen wird. Man hört ja immer wieder, dass sich besonders leistungsstarke Kinder in der ersten Klasse langweilen, weil „Unterricht“ in dem Sinne, wie sie es von älteren Freunden oder Geschwistern gehört haben, noch nicht stattfindet. Dass in den ersten Wochen im ersten Schuljahr noch keine Diktate geschrieben oder Bücher gelesen werden, dürfte natürlich klar sein. Manches Kind wünscht sich jedoch in der Schule keinen Aktionen mehr, die es zu sehr an den Kindergarten erinnern, wo es zum Schluss alles nur noch „baby“ gefunden hat. Es will groß sein und die Schule auch als „Schule“ erleben. Und um nichts anderes geht es in diesem Buch.

Die leise Kritik an den Zuständen im (österreichischen) Bildungssystem kann der erwachsene Leser zwischen den Zeilen lesen. Allerdings spiegelt das Buch durchaus Stimmungen und Eindrücke von Erstklässlern wider, mit denen sich die Autoren zum Thema „erste Zeit in der Schule“ unterhalten haben. Und auf Grundlage dieser Gespräche ist dieses Buch entstanden. Und wenn die nun mal so sind, täte es vielleicht auch so manchem Grundschullehrer gut, dieses Buch in die Hand zu nehmen und zu schauen, was sich Kinder für die erste Zeit in der Schule wünschen. Das Buch ist – wie alle Zwergenbücher – einfach sehr witzig geschrieben und so mancher Erstklässler, der am liebsten schon am dritten Schultag lesen gelernt hätte, wird sich in dem einen oder anderen Kind wiedererkennen.

Empfehlenswert zum Vorlesen für Kinder vor dem Schuleintritt und zum Selbstlesen für Erst- und Zweitklässler (für Erstklässler eher zum Ende des Schuljahres).

An dieser Stelle sei auch das Schulzwergenbuch „Das Sportfest“ erwähnt. Zum Inhalt: Die Erstklässler sollen das erste Mal in der Schule an einem Sportwettkampf teilnehmen. Doch die üblichen Verdächtigen wie Selin und Anton haben gar keine Lust aufs Kräftemessen und planen ein Sport-Spektakel der etwas anderen Art…
Auch dieses Buch ist einfach super geschrieben und mit kleinen Seitenhieben auf das hiesige Bildungssystem garniert. Lacherfolg beim Lesen garantiert!

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