… und Mathe doch noch kapierte
Dies ist der Nachfolgeband von „Wie ich zum besten Schlagzeuger der Welt wurde“. Tim hatte den ersten Teil im Deutschunterricht behandelt und wollte danach unbedingt auch die Fortsetzung lesen. Während der erste Teil aus der Sicht des 13jährigen Steven die Leukämie-Erkrankung des fünfjährigen Bruders Jeff schildert, kommt im zweiten Teil der inzwischen zum Teenager herangewachsene Jeff selbst zu Wort. Er hat zwar den Krebs überwunden, doch zeigen die regelmäßigen Nachuntersuchungen, dass die Gefahr der Krankheit noch nicht gebannt ist und zudem ihre Spuren hinterlassen hat: Denn eine Nebenwirkung der zahlreichen Krebs-Medikamente sind bleibende Konzentrationsprobleme. Besonders in Mathematik hat Jeff Schwierigkeiten, den Stoff zu verstehen.
Als ein neuer Mitschüler in Jeffs Klasse kommt, ändert sich jedoch dessen Blick auf die Krankheit. Denn Tad ist ebenfalls Krebspatient, kann infolge der Krankheit kaum noch laufen und ist körperlich geschwächt. Die beiden versuchen, von den jeweiligen Stärken und Schwächen des anderen zu profitieren, was natürlich nicht ohne Folgen bleibt.
Der Roman legt den Fokus nicht nur auf die Krebserkrankung der Jungen, sondern behandelt auch die Themen Freundschaft, Liebe und Pubertätsprobleme sowie die daraus resultierenden Schwierigkeiten mit der Familie, Lehrern und Mitschülern. Im Prinzip also ein Coming-of-Age-Roman.
Auch in diesem Buch ist es dem Autor gelungen, sich dem bedrückenden Thema Krebs im Jugendalter sensibel und gleichzeitig offen und erfrischend locker zu nähern. Das schafft er, indem er Jeff (wie vormals Bruder Steven) selbst erzählen lässt. Und der Teenager macht aus seinen Gefühlen, die oft von Wut und Traurigkeit, aber auch Zuversicht, Hoffnung und Liebe geprägt sind, keinen Hehl. Er ist eben ein ganz normaler Jugendlicher – wenn nur dieser sch… Krebs nicht wäre…!
Ein tolles Buch, das Tim genauso begeistert gelesen hat wie den ersten Band. Zu empfehlen ab etwa 11, 12 Jahren.