„In Hamburg lebten zwei Ameisen…“
Meine fünfjährige Tochter und ich haben gerade Joachim Ringelnatz entdeckt und viel Freude an seinen Versen, die für Kinder nicht nur leicht zu verstehen, sondern auch meist witzig und originell sind.
Wir sind auf etwas ulkige Art auf den bereits vor über 80 Jahren verstorbenen Dichter gestoßen: Lea sprach auf einmal dauernd den Namen des Schriftstellers, Kabarettisten und Malers vor sich hin. Verblüfft fragte ich sie, wie sie denn auf diesen Namen gekommen sei. Da hielt sie mir ihren „sprechenden“ Tip-Toi-Stift ans Ohr. Da war tatsächlich von Joachim Ringelnatz die Rede! Er wurde genannt als es um ein Gedicht über Nilpferde ging. Meine Tochter hat aus der Tip-Toi-Serie einen kleinen „sprechenden“ Zoo zum Geburtstag geschenkt bekommen. Dass die Kinder mit Hilfe dieses Zoos auch gleich noch mit Deutschlands Dichtern und Denkern vertraut gemacht werden, fand ich sehr amüsant!
Kinder lieben Reime, kommen aber immer seltener mit Gedichten in Berührung – auch später in der Schule eher selten. Dabei schult das Aufsagen von Gedichten die Merkfähigkeit und Konzentration. Nicht umsonst haben Generationen von Schülern immer wieder aufs Neue Gedichte lernen müssen – von James Krüss bis Friedrich Schiller. Schade, dass diese Art des Lernens völlig aus der Mode gekommen ist. Zumal Kinder Gedichte gerne hören und lesen – auch wenn sie das Auswendiglernen eher nicht so mögen… Gedichte eignen sich gut zum Lesenlernen, da ihr Sprachrhythmus den Lesefluss beschleunigt. Leseschwächere Kinder lesen Gedichte daher oft lieber laut vor als ellenlange Texte.
Anbei ein paar Bücher von Joachim Ringelnatz, die auch Kinder gerne mögen.